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Ein Lego-Sortierroboter?

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JKcgn:
Hi Zusammen,

ich bin Jonathan, kurz vor 30 Jahren alt und komme aus Köln und ständig auf der Suche nach spannenden Projekten. Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit der Idee eines professionellen Lego-Sortierroboters. Ich bin mir bewusst, dass es bereits ähnliche Lösungen gibt, aber mein Ansatz ist, das Ganze in größerem Maßstab anzugehen und insbesondere BrickLink-Händlern und Lego-Sammlern beim Sortieren von gebrauchten Mischkonvoluten nachhaltig zu helfen.

Bevor ich mich tiefer in die Welt der Robotik und Zahlen vertiefe, möchte ich gerne deine Meinung einholen. Glaubst du, dass ein solcher Roboter einen Mehrwert für die Lego-Community und Händler bieten könnte? Oder hältst du die Idee eher für unrealistisch? Selbstverständlich ist mir bewusst, dass am Ende des Tages immer noch manuelle Prüfungen notwendig sind, aber der Roboter könnte den gesamten Prozess erheblich erleichtern.

Ich finde das Thema superspannend und freue mich auf den Austausch mit euch!

Necromaticon:
Moin Jonathan,

erstmal schön dass du es zu uns geschafft hast!

Ich bin Sascha, 24 Jahre alt und studiere Elektrotechnik: Automatisierungstechnik in Aachen.

Es ist ein ziemlich üpiges Projekt was du dir da ausgesucht hast. Die Frage des Inputs ist geklärt, aber was genau soll der Output sein?
Genauer gesagt ist das einzigste was einem AFOL wirklich helfen würde ein Output wo jeder Stein nach Form (und bei ganz großen Sammlungen sogar nach Farbe) sortiert bekommt.
Bei maximal 20 Farben pro Stein wären es dann mindestens 20 Behälter in die du den Output einsortieren müsstest.

Wenn du auch noch nach Form sortieren willst dann wirds noch schwieriger, denn dann müsstest du garantiert das etappenweise lösen wo du zuerst nach Steinekategorie und dann nach spezifischen Stein (je nachdem wie granular man es haben will) mehrere Sortierschritte einleiten müsstest und ab da zerbricht die Sinnhaftigkeit des ganzen da man selbst bei 100% Analysequote zu viele Handgriffe machen müsste. Da würden diese Tonnen mit den Löchern und ein bisschen schütteln anstatt der ersten Etappe komplett ausreichen.

Bei so einer Maschine kann es sich meiner Meinung nicht mehr um einen kommerziellen Apparat handeln. Primär halt durch den Platz den diese Maschine braucht um möglichst granular die Teile zu sortieren. Je weniger Behälter, desto mehr Sortieriterationen. Mehr Sortieriterationen, weniger Nutzen. Mehr Behälter, mehr Platz.
Der LEGO Katalog ist zu breit gefächert um soetwas in einem kleinen Formfaktor zu ermöglichen sodass es auch sinnvoll ist sowas zu benutzen.

Versuchen und weiter Überlegungen zu machen ist natürlich immernoch möglich, aber der Semi-Experte zu dem Thema in mir sagt dass es nicht praktikabel genug wäre wenn man sich auf Kleinkonsumenten beschränkt.

Viele Grüße und frohes weiter Forschen!
Sascha

JKcgn:
Hi Andreas,

besten Dank für die ausführliche und fundierte Rückmeldung!
Genau das plane ich, eine Sortierung nach Stein und nach Farbe. Grobes Konzept:

-   Steine werden der Größe nach vorsortiert (große Plates und Bauteile kommen per Hand raus), Hilfsmittel: Schüttelsieb mit verschieden großen Löchern.
-   Vorsortierte Steine laufen durch den Roboter, der sortiert erst einmal in die gängigen BL-Kategorien (eventuell auch schon in Fachgruppen (z.B. Aircraft; Animal, Accessory; Animal, Air; Animal, Body Part…) Ohne Gruppen zusammen zu fassen gibt es ca. 200
-   Steine laufen wieder durch den Roboter, dann aber nur jede Fachgruppe einzeln
-   Jede Fachgruppe wird anschließend per Farbe sortiert (falls nicht schon im vorherigen Schritt möglich)

Der Roboter (aktueller Stand Raumportal-Roboter) kann bis zu 150 verschiedene Behälter auswählen zur Ablage der Steine, aktuell jedoch mit „nur“ 18 Steinen pro Minute, das muss definitiv noch schneller laufen… Zuführung per Fördertopf und Liniarförderband, da bist du aber der Profi ????

Neben der Software gilt es noch ein vernünftiges Konzept für die Vergütung aufzustellen. 100 einzeln sortierte Steine kosten X? Kilopreise bei größeren Steinen? Was ist mit den „super Sonderteilen“? Was ist mit nicht Lego was heraussortiert wird… Bei dem Thema stehe ich noch am Anfang….

Beste Grüße zum anderen schönen Dom ;)

marcus:
Moin,

ich glaube jeder der schonmal einen größeren Haufen LEGO-Steine auf seinem Tisch hatte, hat von einer "Sortier-Maschine" geträumt  :)

Frage ist wirklich wie genau soll sortiert werden.

- Wenn die Maschine die Steine mehrmals sortieren muss, dann brauchste hinterher trotzdem zig Düppen. Evtl. sogar in verschiedenen Größen (100 1x1 Fliesen nehmen weniger Platz weg als 1000 2x4 Steine)
- Sollen die Steine "mechsnisch" sortiert werden = verschiedene Siebgrößen oder optische Erkennung (KI, Datenbank )?
- Förderbänder die mit verschiedenen Geschwindigkeiten die Steine aus einem Pulk/Haufen vereinzeln.
- Vielleicht gleich noch ein Hochregallager anschließen wo die Steine gelagert werden. Von der anderen Seite werden die Schütten rausgenommen wenn man am Bautisch die Steine brauch  ;D
- Je nachdem wie groß die Anlage wird muss sie permanet laufen um sich zu amotisieren. Wo kommen dann die Lieferungen her ?
- Farbe zu unterscheiden könnte spannend werden denn WHITE und LIGHT AQUA ist fast das gleiche

So long 4 2day
Marcus

JKcgn:
Moin Marcus,
auch dir besten Dank für die Rückmeldung und Denkanstöße; anbei meine Kommentare/Gedanken zu deinen Punkten:

1. Der Robo kann in 140 (nicht 150 wie zuerst von mir geschrieben) verschiedene Behälter sortieren. Wie beschrieben erst die BL-Kategorien, dann jede Kategorie einzeln (und nicht zu vergessen ist, dass vorher per Größe sortiert wird und somit die Steine nicht komplett durcheinander sind. so komme ich auf eine menge verschiedener Kästen!
2. Beides; erst im Schüttelsieb nach Größe und dann per Sensorik (Basiert auf einer Datenbank inkl. eigenständiges Lernen). Ebenfalls ist noch offen, ob Steine über eine Waage laufen und so sortiert werden (z.B. verschiedene Schwerter, sehen gleich aus, haben aber verschiedenes Gewicht)
3. Korrrekt! Zufür für den Scanner ist mechanisch einfach abzubilden
4. Tatsächlich eine Sache für die Zukunft. Denkbar ist dann ein automatisches System welches dir "auf Knopfdruck" Sets zusammenstellt. Das kostet aber richtig richtig Kohle, ich fange erst mal mit dem Sortieren an ;)
5. Vor den ersten Förderbändern wird ein Steinebunker sein. Fassungsvermögen ist noch nicht definiert, es wird aber im 20 Kilo Bereich sein...
6. Absolut, das ist nicht easy. Feinheiten müssen so oder so manuell gemacht werden. Es gibt ja einige Steine, die sich nur von der Unterseite her unterscheiden. Das wird (erst mal) nicht maschinell möglich sein. Eine fast perfekte Sortierung wird aber möglich sein


Hast du ein paar Denkanstöße zum Thema Vergütung...? Ich werde das Projekt ja nicht nur aus Spaß machen... :) Danke!

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