LLL,
heute möchte ich euch das neue LUG Showcase im LEGO Store Köln vorstellen.
Ihr könnt es noch bis zum 07. Oktober live im Store sehen.
Es ist der Leuchtturm Rubjerg Knude an der Nordseeküste Dänemarks.
Die Idee zu diesem Modell hatte ich bereits im Herbst 2009. Damals hatte ich die Möglichkeit den Leuchtturm selbst zu besuchen und zu erleben, wie sich dort die Natur gegen den Menschen durchsetzt.
Der Bau meines Modells zog sich bis vor kurzem hinaus. Unter anderem hatte ich genaue Vorstellungen, welchen LEGO Baustein ich benötige. Dieser Stein „Plate 2x2 with 1 Stud (87580)“ ist zwar 2009 erstmalig erschienen, es sollte aber noch dauern, bis ich ihn in weiß verwenden konnte.
Eigentlich wirkt der Leuchtturm eher unspektakulär. Was ihn aber besonders macht ist im realen ein einmaliges Naturschauspiel.
Der 1899 gebaute Leuchtturm wies Seeleuten seit Ende 1900 den Weg vorbei an der nordjütländischen Küste. Schon gut ein Jahrzehnt später setze der Sandflug ein. Dabei blies der stets von der Nordsee kommende Wind große Mengen Sand die Steilküste hin-aus, so dass sich zwischen Küste und Leuchtturm eine immer höhere Düne bildete. Zunächst versuchte man noch die Düne abzutragen. Ganze LKW-Ladungen wurden abtransportiert. Alle Bemühungen waren vergebens. Die Düne wanderte und wuchs zu einer Höhe von 50m heran. Mitte 1968 war sie so groß, dass der Leuchtturm von See aus nicht mehr zu sehen war und abgeschaltet werden musste. In den folgenden Jahren begann der Sand das Gelände des Leuchtturms vollends zu erobern. Mitte der 1990er Jahre wur-den von den ersten Nebengebäuden die Dächer abgenommen, um dem Sand ein ungehindertes Eindringen in die Häuser zu ermöglichen. 2001 musste auch das Flugsandmuseum schließen, die letzten Gebäude wurden abgedeckt und aufgegeben. Ein Jahr später waren sie in der mächtigen Sanddüne verschwunden. Einzig der Leuchtturm selbst ragte aus den Sandmassen hervor. Abwinde an der Turmfassade sorgen dafür, dass der Leuchtturm wie in einem Trichter komplett aus der Düne schaut. Die Kraft des Sandes, der in die Häuser eingedrungen ist, hat sie regelrecht gesprengt. Als ich 2009 dort war, kamen die Wände einiger Nebengebäude aus dem Sand zum Vorschein. Ein fast unwirkliches, beklemmendes und doch faszinierendes Bild.
Wie steif die Brise dort wirklich weht, merkt man erst, wenn man selbst dort steht und regelrecht „gesandstrahlt“ wird. Eine Herausforderung für die Feinoptik jeder Kamera. Ebenfalls eine Herausforderung ist der Weg auf die Sanddüne. Wer aber oben angekommen ist, wird mit einem einmaligen Ausblick auf das offene Meer und das Hinterland von Rubjerg belohnt.
Ein kleines Stück Dänemark, welches ich unbedingt einmal nachbauen wollte. Im Modell gab es ein paar kleinere Herausforderungen. Gerade den Kopf des Leuchtturms, der ihn von anderen Leuchttürmen unterscheidbar macht, wollte ich so genau wie möglich nachbauen. Da das Modell auch nicht zu groß werden sollte, damit es zu meinem Projekt „Lilleby“ passt, mussten die Details so klein als möglich gebaut werden. Unsere MBFR Lugbulk Bestellung kam mir da genau recht. Neben dem oben bereits erwähnten Stein halfen mir die neuen Bogenfenster, die ich mit weißen Haftetiketten beklebt habe, um den siebener Rhythmus bei Fenstern und Brüstung einhalten zu können. Mit normalen Bogensteinen z.B. 1x3 oder 1x4 wäre dieses Ergebnis in diesem Maßstab nicht möglich gewe-sen. Für die „Zierleiste“ unterhalb der Bogenfenster habe ich auf dem Kopf gebaut, da einige Elemente nur oben eine Verbindung zum nächsten LEGO Stein aufweisen. Um eine passable und passende Lösung zu finden, habe ich den Leuchtfeuerraum in zwei verschiedenen Ausführungen gebaut und mich hinterher für die verwendete Idee entschieden.
Nun musste ich „nur noch“ den Turm selbst bauen. Da er sich nach oben ein wenig verjüngt, wollte ich dies mit feinen Absätzen in regelmäßigen Abständen unter Verwendung des erwähnten LEGO Elementes „Plate 2x2 with 1 Stud“ verwirklichen. Ich habe den Turm dann auch so gebaut, auch wenn sich recht schnell herausstellte, dass der Turm erstens nicht wirkte und zweitens viel zu breit wurde. Daraufhin habe ich mich entschie-den auf die Schräge komplett zu verzichten, was, wie ich finde, deutlich besser aussieht.
Für das LUG Showcase habe ich nur einen begrenzten Platz von maximal zwei 32er Platten. Hier konnte ich die Wanderdüne und die zerstörten Häuser leider nur andeutungsweise darstellen. Auch mit der Höhe des LUG Showcase musste ich einen Kompromiss eingehen, damit das Modell von der Höhe her passt. Für eine andere Ausstellung wird der Turm sicher noch um zwei Reihen LEGO Steine erhöht und erhält seine Turmspitze.
Ich hoffe, euch gefällt dieses „einfache“ Modell mit seiner beeindruckenden Geschichte dennoch.
Lob, Anregungen und Kritik sind herzlich willkommen.
Viele Grüße
Oliver